Erfurter Chiromantie

Aus Artesliteratur
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Bei der Erfurter Chiromantie handelt es sich um eine deutschsprachige Chiromantie, die – nach jetzigem Forschungsstand – einzig in einer lateinisch-deutschen medizinisch-theologischen Sammelhandschrift aus der Mitte des 14. Jahrhunderts überliefert: Erfurt, Universitätsbibliothek, Cod. Ampl. Cod. Ampl. 4° 21, fol. 127v–131r. Sie steht damit am Beginn der deutschsprachigen Tradition und gilt als älteste deutschsprachige Chiromantie. Der Text ist nach dem jetzigen Aufbewahrungsort der Handschrift benannt.

Die Erfurter Chiromantie ist ein geordnetes Chiromantietraktat, die aus der lateinischen Tradition übernommene chiromantische Treminologie (dry naturliche lineen, verdt [linee], triangil, mittele naturlich linee, jungste linee, linee dez lebenz, disch) wird allerdings nicht systematisch eingeführt. Die anzunehmende lateinische Vorlage des Textes ist unbekannt.

Überlieferung

Erfurt, Universitätsbibl., Cod. Ampl. 4° 21, fol. 127v–131r

Informationen zum Textereignis
Digitalisat https://dhb.thulb.uni-jena.de/servlets/MCRDFGLinkServlet?deriv=ufb_derivate_00019558
Online-Information https://handschriftencensus.de/14770

https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/HSP0003EFB900000000

https://dhb.thulb.uni-jena.de/receive/ufb_cbu_00019210

Entstehungszeit Mitte/3. Viertel des 14. Jahrhunderts[1]
Entstehungsort Ostmitteldeutschland (Erfurt?)[2]
Illustrationen

Forschungsliteratur

  • Michael Baldzuhn, Chiromantie (Handlesekunst), in: bescheidenheit. Deutsche Literatur des Mittelalters in Eisenach und Erfurt. Katalog zur Ausstellung der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha in der Universitätsbibliothek Erfurt vom 22. August bis 13. Oktober 2006, hg. von Christoph Fasbender, Gotha 2006, S. 48f. (A. 3. 6).
  • Frank Fürbeth, Das Johannes Hartlieb zugeschriebene 'Buch von der Hand' im Kontext der Chiromantie des Mittelalters, in: ZfdA 136 (2007), S. 449–479, hier S. 475f.
  • Marco Heiles, Prognostiken (Nr. 103a.), in: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, begonnen von Hella Frühmorgen-Voss und Norbert H. Ott, hg. von Ulrike Bodemann, Kristina Freienhagen-Baumgardt, Pia Rudolph und Nicola Zotz, Bd. 10 (Pilgerbücher - Rechtsspiegel, Rechtsbücher), München 2023.
  1. Vgl. Michael Baldzuhn, Schulbücher im Trivium des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Die Verschriftlichung von Unterricht in der Text- und Überlieferungsgeschichte der 'Fabulae' Avians und der deutschen 'Disticha Catonis', 2 Bde. (Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 44/1.2 [278/1.2]), Berlin/New York 2009, Bd. 2, S. 522-527.
  2. Vgl. Michael Baldzuhn, Schulbücher im Trivium des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Die Verschriftlichung von Unterricht in der Text- und Überlieferungsgeschichte der 'Fabulae' Avians und der deutschen 'Disticha Catonis', 2 Bde. (Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 44/1.2 [278/1.2]), Berlin/New York 2009, Bd. 2, S. 522-527.