Heidelberger lateinisch-deutsche Chiromantie

Aus Artesliteratur
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Die Heidelberger lateinisch-deutsche Chiromantie ist einzig in einer in Südwestdeutschland enstandenen Handschrift des 15. Jahrhundert überliefert ist, die Teil der Heidelberger Schloßbibliothek war (Rom (Vatikanstadt), Bibl. Apostolica Vaticana, Cod. Pal. lat. 1456, fol. 89v–93r).

Die Chiromantie besteht aus vier Handflächenzeichnungen (89v, 90v, 91v, 92v) mit lateinisch-deutschen Erläuterungen. Die ganzseitigen schlichten Federzeichnungen zweier linker (89v, 92v) und zweier rechter (90v, 91v) Handinnenflächen mit zahlreichen Linien und Zeichen sind über lateinische Verweisbuchstaben mit den Aussagen auf den recto-Seiten verknüpft. Die Hände auf 89v und 90v sind zusätzlich mit Inschriften versehen, die die chiromantische Terminologie einführen, indem sie unter anderem die Linien benennen und die Finger den Planeten zuordnen. Der Text der Chiromantie ist überwiegend Lateinisch mit sehr wenigen deutschsprachigen Einsprängseln innerhalb der lateinischen Sätze.

Überlieferung

Rom (Vatikanstadt), Bibl. Apostolica Vaticana, Cod. Pal. lat. 1456, fol. 89v–93r

Informationen zum Textereignis
Digitalisat https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_1456/0196/image,info,thumbs
Online-Information https://handschriftencensus.de/18466

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuba1992/0321

Entstehungszeit 15. Jh.
Entstehungsort Südwestdeutschland
Illustrationen Vier Handflächenzeichnungen (89v, 90v, 91v, 92v) mit lateinisch-deutschen Erläuterungen:

Ganzseitige schlichte Federzeichnungen zweier linker (89v, 92v) und zweier rechter (90v, 91v) Handinnenflächen mit zahlreichen Linien und Zeichen. Lateinische Buchstaben an den Zeichen verweisen auf die Ausdeutungen des Textes auf den recto-Seiten. Die Hände auf 89v und 90v sind zusätzlich mit Inschriften versehen, die unter anderem die Linien benennen und die Finger den Planeten zuordnen.

Forschungsliteratur

  • Marco Heiles, Prognostiken (Nr. 103a.), in: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, begonnen von Hella Frühmorgen-Voss und Norbert H. Ott, hg. von Ulrike Bodemann, Kristina Freienhagen-Baumgardt, Pia Rudolph und Nicola Zotz, Bd. 10 (Pilgerbücher - Rechtsspiegel, Rechtsbücher), München 2023.
  • Frank Fürbeth, Das Johannes Hartlieb zugeschriebene 'Buch von der Hand' im Kontext der Chiromantie des Mittelalters, in: ZfdA 136 (2007), S. 449–479, hier S. 476.
  • Ludwig Schuba, Die Quadriviums-Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg II), Wiesbaden 1992, S. 287–289.

Anmerkungen