Wiltü machen eẏn vierlig grün wahs

Aus Artesliteratur
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Rezept zur Herstellung vierlig grün wahs.

Überlieferung

Dieses Rezept zur Herstellung von Schutzlack ist Teil der Rezeptsammlung 'Was du verwen wilt von sîden oder zendel'[1], die in den Handschriften Kodex Berleburg [ehemals Bad Berleburg, Sayn-Wittgensteinsche Schloßbibl., Ms. RT 2/6], auf fol. B119, und Salzburg, Universitätsbibl., Cod. M III 3, auf fol. 346.347rb, überliefert ist. In beiden Handschrift erscheint das Rezept als 99. Rezept dieser Sammlung als eines der letzten Rezepte des Abschnittes Wie man eynen vierlig grün machen solle vff berment, fierling wahs, span grün vnd Loit trenebtüm.[2] Der Titel wurde aus der Salzburger Handschrift übernommen.
Diesem Rezept voran geht in beiden Handschriften das Rezept Wiltu presilien machen in ein andern weg und darauf folgt das Rezept Wiltu rot wahs machen.

Text

Salzburg, Universitätsbibl., Cod. M III 3, fol. 346.347rb

Rheinfränkisch (Speyer ?), 3. Viertel 15. Jahrhundert[3]

Diplomatische Transkription

Wiltü mache<e> e<i>y vierlig grün wahs:
So n<y>m ein fierling wahß ein
Loit oder me ſpan grün vnd iij
Loit trenebtüm vnd ʒerlſʒ eß
in eym geſchirre c<etera>

Leseversion

So nym ein fierling wahs ein loit oder me span grün vnd iij loit trenebtüm vnd zerlss es in eym geschirre etc
wiltu rot wahs machen ect

Kodex Berleburg [ehemals Bad Berleburg, Sayn-Wittgensteinsche Schloßbibl., Ms. RT 2/6], fol.248r

Rheinfränkisch, Rhein-Main-Gebiet, 3. Viertel 15. Jahrhundert [4]

Kodex Berleburg, fol. 248r

Diplomatische Transkription

Wiltu machen eyn<en> vierling
So ny<m> ey<n> fierling wahs
ey<n> loit ader me ſpangrun
vnd iij loit trementu<m> terpe<n>tin
vnd ʒerlaſʒ iſʒ in ey<n> geſchirre

Leseversion

Wiltu machen eynen vierling. So nym eyn fierling wahs eyn loit ader me spangrun vnd iij loit trementum terpentin vnd zerlasz isz in eyn geschirre


Fußnoten

  1. Vg. zu diesem Text: Gundolf Keil, 'Was du verwen wilt von sîden oder zendel', in: ²VL 10 (1999), Sp. 770f.
    Werner Dressendorfer, Gundolf Keil und Wolf-Dieter Müller-Jahncke, Älterer deutscher 'Macer' - Ortolf von Baierland 'Arzneibuch' - 'Herbar' des Bernhard von Breidenbach - Färber- und Maler-Rezepte. Die oberrheinische medizinische Sammelhandschrift des Kodex Berleburg: Berleburg, Fürstlich Sayn-Wittgenstein'sche Bibliothek, Cod. RT 2/6, Farbmikrofiche-Edition, Einführung zu den Texten, Beschreibung der Pflanzenabbildungen und der Handschriften (Codices illluminati medii aevi 13), München 1991, S. 31-35. [online]
  2. Salzburg, Universitätsbibl., Cod. M III 3,S118, fol. 346va-347ra.
    Vgl. auch Kodex Berleburg [ehemals Bad Berleburg, Sayn-Wittgensteinsche Schloßbibl., Ms. RT 2/6], fol. 242va.
  3. Anna Jungreithmayr unter Mitarbeit von Josef Feldner und Peter H. Pascher, Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Universitätsbibliothek Salzburg (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 196; Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters III,2), Wien 1988, S. 193-209. [online]
  4. Werner Dressendorfer, Gundolf Keil und Wolf-Dieter Müller-Jahncke, Älterer deutscher 'Macer' - Ortolf von Baierland 'Arzneibuch' - 'Herbar' des Bernhard von Breidenbach - Färber- und Maler-Rezepte. Die oberrheinische medizinische Sammelhandschrift des Kodex Berleburg: Berleburg, Fürstlich Sayn-Wittgenstein'sche Bibliothek, Cod. RT 2/6, Farbmikrofiche-Edition, Einführung zu den Texten, Beschreibung der Pflanzenabbildungen und der Handschriften (Codices illluminati medii aevi 13), München 1991, S. 9f. [online]



Sabrina Szameitat, Laura Kretzschmar, Hicham Baaziz